Für meinen gut 4 monatigen Aufenthalt in Äthiopien und Zambia habe ich einen blogg eingerichtet. mir ist unbekannt wie fleissig ich in der Lage sein werde diesen zu unterhalten... nehme mir aber auch die Feigheit mal nur einen Satz oder Gedanken zu hinterlassen :-)




Dienstag, 27. April 2010

lasst uns alle spielen!!

"tschiger Jellem!!!!" "tschiger Jellem!!!!" rufe ich den vier Streithaenen zu, die am Rand des Volleyballfeldes stehen und sich wild gestikulierend zu ueberzeugen versuchen, dass der ball die linie beruert hatte... oder eben nicht.... Linie? das Feld ist eine Mischung aus roter, festgetretener Erde und hohem Grass... die Linie ist also rein imaginaer.

Mittlerweilen toent es auch von anderen Mitspielern "tschiger Jellem" was so viel heisst wie... "spielt keine Rolle"
Also wieter gehts im Spiel in dem ich, verglichen mit Fussball, ganz ordentlich mitzuhalten weis.
Man spielt drei gegen drei, obwhol sich zwei Jungs mehr um das Spielfeld tummeln. In meiner Spielerischen Freitagabend Laune schlage ich sofort vor, vier gegen vier zu spielen, was sehr bestimmt und diesmal einstimmig abgeleht wird. Mit grossen ueberzeugnedwirkenden Augen erklaert mir der eine "Einer muss Jury sein... wir koennen nicht spielen ohne Jury"
!!

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Freitag, 23. April 2010

now.. I.. modifie..

Der Riemen sei gerissen, sagt mir der Unterhaltungsmechaniker des Spitales als wir in die Waescherei kommen. Vor mir stehen zwei grosse Waschetrockner und zwei Waschmaschinen. Laufen tut keine, weil nun halt der Strom wieder mal ausgefallen ist. Ein Langer duerer Aethiopier streckt mir einen neuen Uebertragungsriemen entgegen den sie aus dem Ausland haben kommen lassen. Darauf zu schliessen hat diese Maschnine wohl etwa 1-2 Monate nicht mehr glaufen was der Waeschereiangestellte bestaetigt.

Es geht also an die Arbeit. Die haelfte der Abdekungen wurden von einem vorangehenden Unterhaltungs"murksi" bereits enfehrt, der zusaetzlich wohl mit einem Hammer auf die Stahlbleche Enfluss genommen hat, was dem ganzen Gebilde eine leichte Schieflage verpasst, aber das soll noch schlimmer werden.
Der Riemen ist bereits als Ring geliefert worden und muss dadurch von vorne ueber die Trocknertrommel geschoben warden was fuer uns heisst: Demontage der ganzen seiten Wand. Jetzt sieht die arme Maschine wirklich aus als waere sie einseitig gelaemt.

Nach einigen verstaendigungs problemen, vielen schweisstropfen und etw 30-40 Schrauben ist dies gescheafft nur um zu entdecken dass der Riemen um etwa 30mm zu kurz ist.

Jetzt beginnt mein Eifer erst recht an zu bluehen, denn Improvisieren ist angesagt oder wie es hier so schoen heisst: "to modifie"

Mit dem Aelteren Herr der wohl die begabetesten Finger unseres kleinen Teams besitzt, nehme ich den Weg zur Werkstatt unter die Fuesse. Waerend wir uns an den verschiedenen Spitalgebaeuden vorbei schlaengeln erklaert er mir dass auch er meine E-mail Adresse brauche.
Nach 15 minuten sind wir wieder auf dem Rueckweg mit einer Holzplatte die ich zugeschnitten und gebohrt hatte um damit den ganzen Antriebsmotor etwas anzuheben. Es hat auch genug Erklaerung und Geduld meinerseits gebraucht diese Idee durchzusetzen, die sich als die am weitaus einfachste heraustellte.

Nun.. die Maschine laeuft wieder… und bereits werde ich gefragt ob ich auch Roendgenmaschinen flicken koenne.. nun… man kann sie sich ja mal anschauen.

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Donnerstag, 22. April 2010

"wakelig".. das mag ich nicht

In einem seperaten kleinen Gebeude kurz hinter dem Eingang zum Spitalareal finde ich die Augenklinik. Eingangs- und Wartebereich dahinter zwei abgedunkelte Untersuchungszimmer eine kleine Werkstatt wo Brillenglaeser geschliffen werden und zuletzt das Buro des Aztes, ein etwa fuenfzig jaehriger Amerikaner der sich mir als Harry vorstellt.
In sienem Team sind drei junge Aethiopier in meinem alter denen er das vermessen und anpassen von Brillen beigebracht hat.

Das Buro wird also zu meiner Werkstatt. Spaltlampen werden demontiert, Gruntblatten und Stromadapter neu platziert und verkablet. Bei den beweglichen teilen werden Spiel optimiert, neu geoelt und natuerlich wird nebenbei alles geputzt. Denn hier ist die Erde rot, dementsprechend der Staub.

Am vierten Tag hier in Soddo sind die Obtikeinhiten so weit ueberholt und "wakeln" tut nichts mehr.

Kaum habe ich meine Werkzeuge zusammen geraeumt, drueckt mir Harry ein anderes Geraet in die Haende das mein Gutachten braeuche… doch dafuer habe ich nur einen Halben Tag zeit, denn am Nachmittag muss ich wie versprochen mit dem Servicemechaniker einen Waeschetrockner reparieren… ich glaube die kommen langsam auf den geschmack…

Heute Abend wird Jacques eintreffen, denn sein Gebaeck ist nun endlich angekommen... das heisst.. morgen gehts wohl wieder in die Augenklinik

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Dienstag, 20. April 2010

"Modified" sagt der Taxifahrer als ich amuesiert auf seinen Sitzgurt zeige. Seit 2 oder 3 monaten gibt es 109 (nicht mehr und nicht weniger) neue Verkehrsreglen. Eine dieser wichtigen Abkommen zischen Mensch und Polizist besagt, dass sich der Fahrer anzugurten hat.
Ein kurzer Blick zu miener Rechten and die Fahrzeuginnenwand laesst mich zweifeln ob hier ueberhaupt je eine Gurte befestig war. Auf fahrerseite ist "Vorbildlich" eine solche befestigt worden.
Eine 6-kannt schraube drueck einen Stoffriemen and das Carrosserieblech. Auf des Fahrers Schoss liegt eine gorsse Rucksackschnalle aus Ferblasstem Kunztstoff, mit der sich der Fahrer unbetruebt festschnallen kann...... Modified!!

Nach dieser Gemuetlichen fahrt durch das noch relativ leere Addis and diesem Sonntagmorgen treffe ich also auf meinen Bekannten in der Herberge wo er mit anderen "Faretnschiis" (weissen) beim Fruehstueck sitzt. Es grenzt an ein wunder dass er ueberhaupt aus Europa heraus kam. Jedoch sein Koffer mit den Optikgeraeten, welche ich montieren sollte sind irgendwo zwischen Europa und Afrika...

dass heisst.. ich fahre mit dem Transport nach Soddo... Er bleibt in Addis wo er jeden Tag dem Flughafen einen Besuch abstatten wird....
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Freitag, 16. April 2010

Auf zu neuen Horizonten

Ja auch in dieser Riesen wilden Stadt kann es einem etwas
verleiden... Heute Abend trifft ein Freund unserer Familie in Addis
ein und gemeinsam werden wir am Sonntag morgen früh ab Richtung Sodo
aufbrechen. eine Stadt im Süden Äthiopiens. Jacques importiertet was
er in Europa an Medizinischen Geräten auch finden kann und bringt sie
auf Sodo in ein Spital. Er hat mich gebeten mit ihm zu fahren, um
mich bei der Installation einiger Geräte nützlich zu machen.
ich freue mich sehr auf diese Abwechslung!

Heute Nachmittag geht's es noch auf den Mercato... einer der Grössten
offenen Marktplätze ganz Afrikas... geh mich mal wieder im Märten
üben :-)

Mittwoch, 14. April 2010

Der lange weg ins Stadtzentrum

Ich verlasse das Tor unseres Compounds und gehe der ungeteerten
Strasse entlang, an der kleinen Selam Klinik vorbei biege rechts ab
und schlendere Richtung Hauptstraße. In der linken hinteren
Hosentasche habe ich die 1.- Brr Noten fürs Taxi, rechts die 10er,
Portemonnaie, Schlüssel, Buch und Schreibzeug in meiner "murse" (man-
purse).
An der Hauptstraße halte ich Ausschau nach einem Sammeltaxi. Das sind
kleine Toyota Buse, oben bis zur Hälfte weiss unten blau. Hinten
wurde eine Sitzreihe mehr hineingeschweisst und so hat es Platz für
11 (sitzende) Passagiere plus den Fahrer, für die Beine hat man
keinen. Bei Stossverkehr bringt man bis zu 25 Leute rein oder auch
ganz andere Sachen, wie Hühner, Schafe. (ich sah schon Taxi mit 5-7
Schafe flach aufs Dach gehzurrt).

Neben dem Fahrer hat es noch einen zweiten Typen als Besatzung.
Dieser steht an der Schiebetür hat den Oberkörper zum Fenster
hinausgestreckt und ruft etwa all 2 Sekunden die Endstation aus, in
meinem Falle "Mecananja"!!!..... "Mecananja"!!!.....
"Mecananja"!!!..... "Mecananja"!!!..... "Mecananja"!!!.....
Man winkt ihm also (was noch lange nicht heisst dass er auch das
Gefühl verspürt für dich halten zu wollen) und drückt sich hinein.

Eingeklemmt zwischen anderen Fahrgästen versuche ich aus meiner
linken hintern Hosentasche zwei 1.- Brr Noten zuziehen, so viel
kostet die fahrt ca. 16 Rappen. Zu doof habe ich heute vergessen die
zwei Noten vor dem einsteigen neben meinem Knöchel in die Schuhe zu
schieben, denn in dieser Embryohaltung in der ich mich befinde ist
das wohl der mit den Händen am besten zugänglichste Ort.
Endlich habe ich die zwei verknitterten Papierscheine von meinem
hintern befreit und kann meine Fahrkosten begleichen. Das Geld hat
hier einen eigenartigen Geruch, eine Mischung aus Luft, Staub,
Schweiss und verschiedensten Gewürzen..... es riecht Äthiopisch.

Mit Vorteil gibt man immer zu erst die hässlichsten Scheine.. dass
machen auch die Kellner so, in der Hoffnung dass der Gast das
Rückgeld angewidert als "Tip" auf dem Tisch liegen lässt.... "sollte
ich in der Schweiz mal versuchen" denke ich vor mich hin starrend,
als ich, aus meinen Träumereinen aufschreckend feststelle, dass ich
hier aussteigen muss.

"Uaradsch Alle"!!! ist das Zauberwort, was so viel heißt wie "jemand
will hier abgeladen werden" und sofort, sofern das der Verkehr
zulässt, schlängelt sich das Taxi zum Straßenrand.

Jetzt geht die suche wieder los nach einem Taxi aus dem mein nächstes
Ziel, als Schlachtruf ertönt. "Arat kilo" ist diesmal der Laut auf
den ich horche.... "Vier Arme" oder eben "den vierarmigen Platz"...
Es kann zwischen einer Minute bis zu einer Viertelstunde dauern bis
ich "Anschluss" finde, falls so was in diesem Land überhaupt
existiert.... aber ich mache mich jetzt besser auf die Suche....

Montag, 12. April 2010

Schweizer treffen im Ausland... nein dank!!! jedenfalls war das
meine Reaktion gewesen wann auch immer ich im Ausland war... hier ist
jedoch alles anders.. wie gut tut es in seiner Sprache zu sprechen,
mit Leuten die, in dieser Kultur, genau so abnormal sind wie du
selbst. Sich wieder mal Normal fühlen und mal nicht auffallen... Oder
eben nur als Gruppe auffallen...

Freitag, 9. April 2010

müde vom Bad in der Menge

So muss es wohl sein wenn man eine Berühmtheit ist... da kann man nirgends hin schauen, gehen oder sich auch nur in Gedanken hin bewegen, und der Rummel folgt einem... man wird erkannt, angesprochen, jeder will mit dir Kontakt aufnehmen und schlussendlich deine e-mail Adresse.... mann!! ich hätte wohl schnell ein paar zehn tausend e-mails wenn ich beginnen würde diese meine Adresse zu verteilen....

das macht müüüüüde









Andreas zum Brunnen
c/o
Selam Children's Village
P.O. Box 8075
Addis Ababa, Ethiopia





Mittwoch, 7. April 2010

am morgen hoch, am abend runter

8:45 Uhr schlendre ich los, nordwärts.... immer der Steigung nach,
denn Addis ist an einen Hügel gebaut so ist Norden hoch und Süden
runter... es geht also hoch.. über die grosse Strasse, ein paar
hundert Meter dieser entlang und dann rechts und wieder hoch. Diese
Strasse ist nicht geteert, wie die meisten hier und gefüllt von regem
Fussverkehr, den kleinen Läden die bereits geöffnet haben und den
hunderten von Schulkinder mit ihren Schuluniformen. je nach schule
sind sie blau mit weissem Hemd oder weinroter Pullover mit grüner
Hose manchmal sieht man sogar solche mit grüner Hose und knall gelbem
Pulli. Je nach Ziel bilden sich auf der Strasse ganze Wandergruppen.

ich überquere jetzt die obere grosse Strasse, gehe dieser wieder ein
paar hundert Meter entlang, diesmal in Gegenrichtung der ersten, um
mich diesmal nach links wieder gegen die Steigung zudrehen. Die vor
mir liegende Seitenstrasse ist diesmal geteert aber auch nur weil sie
zum SELAM Ausbildungszentrum führt, und sie auch von dort finanziert
wurde. Jetzt geht es noch etwas steiler Berg hoch, auch hier viele
mich anstarrende Menschen, Bettler, Frauen die ihre Tomaten und
Zwiebeln auf ihren Tüchern ausbreiten um zu verkaufen.
Kurz nicht ganz bei der Sache werde ich fast von Esel angerempelt,
der fast hüpfend seine Holzlast den Berg herunter trägt.

Jetzt macht die Strasse eine Rechtskurve und geht flach weiter, wobei
sich zu meiner Linken ein Feld öffnet und sich eine grosse Orthodoxe
Kirche ins Blickfeld schiebt. von hier kommen auch die morgendlichen
nachmittags- und nacht- Gesänge.
Vor mir ist ist jetzt das weisse Tor des SELAM Ausbildungszentrum zu
sehen, wo die Wächter bereitstehen dem nächsten anbrausenden Auto das
Tor zu öffnen. Nach gut einer halben Stunde bin ich also an meinem
Morgendlichen Ziel. Mit gehen ist jedoch nicht Schluss, auf dem
Grossen Areal summieren sich die Distanzen schnell.

Dienstag, 6. April 2010

Menschen.. Schafe.. Hühner.... Kinder.. Autos.. Hühner... Menschen...
Grashalme... schrei: "Weisser!!" ... Lacher... Hühner... !! Das gibt
ein Osterfest!

nun sind die Festlichkeiten vorbei, der Alltag auf den Strassen genau
so geschäftig wie normal, die Hühner weg... das Gras das während der
Kaffeezeremonie auf den Küchenboden lag ist verbrannt, und wo am
Freitag noch die Schafhändler mit ihren Kunden um den preis
märteten.. liegen Stapel von Schaffellen, die nach dem Festtags-
schmaus den Fellhändlern, gegen ein Depot, zurückgebracht werden...
das ist fast wie bei Flaschenpfand!

Donnerstag, 1. April 2010

Ostern steht vor der Türe... das heisst hier werden fast ohne Unterbruch Gebetsrufe über die Dächer hinweg geworfen. Nein nicht vom Minaretten... von Ortodoxen Kirchen. Doch wohl auch von Moscheen, aber da hört man den unterschied nicht... zu ähnlich ist der Singende Klang von Amharisch und der von Arabisch.
Am Freitag Abend gehe ich zum ersten mal in einen  Gottesdienst der  Vineyard Addis. der ist ganz in Amharisch, werde also kein Wort verstehen... aber der Heilige Geist ist ja nicht an Sprache gebunden... juppiii :-D