Für meinen gut 4 monatigen Aufenthalt in Äthiopien und Zambia habe ich einen blogg eingerichtet. mir ist unbekannt wie fleissig ich in der Lage sein werde diesen zu unterhalten... nehme mir aber auch die Feigheit mal nur einen Satz oder Gedanken zu hinterlassen :-)




Donnerstag, 5. August 2010

Wo ist der Shock?!

Wo ist der Shock?! Erstaunlich gut geht es mir... nun gut ist die Frage.... denn schon ein paar Tage zuvor als ich noch am Rande der mächtigen und tosenden Victoria Fällen stand hat sich der Temperaturhaushalt meines Körpers verabschiede,  frösteln und Hitzeschübe wurden alltäglich. Jedoch waren sie zu schwach um in mir Sorgen zu wecken. Es blieb aber konstant wechselnd über die nächsten drei oder vier Tage mit den Wegpunkten Lusaka, Addis Ababa, Frankfurt, zwei Tage am Freakstock Festival und dann schliesslich Bern.
Per SMS erfahre ich von meinen Freunden dass sie Malaria erwischt hat. Nun ist das tausende von Km weit weg, bricht aber bekanntlich erst 6-7 Tage nach dem Moskitostich aus. Nach dem das selbe SMS das neunte mal mein Mobiltelefon vibrieren lässt, erfolgt ein kurzer Anruf nach Zambia um zu fragen was das soll... SMS gehen weiter und auf beiden Seiten wird gehofft der Fehler sei auf der Seite der Telefonzentrale und habe nichts mit ihrer Monatsrechnung zu tun. Nach dem Zwanzigsten wird es still.

Nun doch etwas misstrauisch geworden entscheide ich mich für einen Malaria Test.... vom Citynotfall abgewiesen lande ich in der Insel. Auf die frage wie lange es wohl gehen würde sagt mir die Krankenschwester "Lange... sehr lange" nun: Samstagabend vor dem 1. August zu arbeiten, das muss man ja mit Humor nehmen denke ich mir als ich mich auf das Bett lege um der Aufforderung zu warten nachzukommen. 
Shock hin oder her, die Tatsache dass ich in der Schweiz bin ist noch nicht ganz bei mir eingedrungen, denn lediglich einen Test zu machen.... das ist Afrikanische..... Es wird Alles untersuch!!!! 
Ich bin mir das Warten ja gewohnt, denke ich mir als ich um ein Uhr morgens nach 4 Stunden das Spital verlasse und vier stunden sind ja nicht viel. doch wie viel wurde in diesen vier Stunden erledigt? dort liegt der unterschied
Bilanz: Malaria Negativ 
das ist das einzig was mich jetzt interessiert.. und ein Bett ein warmes weiches Bett!

Montag, 12. Juli 2010

bloggen ohne internet?

Wie wohl von den Meisten angenommen ist meine Möglichkeit vom
Internet gebrauch zu machen limitiert. Deshalb ist meine Bloggerei
relativ spärlich geworden, seit ich in Zambia bin.

Mittwoch, 7. Juli 2010

Fünf Finger im Spiel

Nun bin ich mir Ja schon seit einiger Zeit gewohnt mit meinen Händen zu essen. Jedenfalls mit meiner Rechten. In Äthiopien nahm man "Injera", das weiche, Fladenbrot-artige Gebäck zu Hilfe um sich den Zutaten zu bedienen und umging somit mehr oder weniger den direkten Kontakt mit den Köstlichkeiten. Hier in Zambia geht man richtig zur Sache. "Schima" heisst die Haupt- wie auch Lieblingsspeise und bestecht aus Mais. Mais der feingemahlen zu einer Pappe gekocht wird und nach seinem Aussehen an Griessbrei erinnert. Dieser wird, nach dem man ein Stück vom Teller gezupft hat, in der Rechten Hand zu einer Kugel gerollt, anschliessend etwas platt gedrückt bevor man mit der selben Hand, die "Schimakugel" immer noch mitführend, nach den Begleitern greift, die auf Fleisch, Bohnen, Huhn und Gemüse bestehen. Das ganze wird von leckeren Saucen begleitet. Genau so wie Injera für die Äthiopier ist es für einen Sambi kaum vorstellbar länger als zwei Tage ohne sein Schima auszuharren.
Auch wenn die Hand nach dem essen bis fast zum Handgelenk den Geruch des Gerichts angenommen hat, so ist die der Eindruck den Zambia bis jetzt auf mich wirft viel "Westlicher" als was mir in den Letzten Monaten vor die Netzhaut kam und es ist erstaunlich wie schnell man die Bettler und verkrüppelten Menschen vergisst, von denen man noch vor ein paar tagen nahezu umgeben war.
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Sonntag, 4. Juli 2010

Zuckersüss

Weiss gar nicht wieso es so viele Süssigkeiten gibt... da schneidet man sich etwas Zuckerrohr und kaut daran rum...!!! besser als alles was ich je hatte!!!!

Freitag, 2. Juli 2010

Abschied zum Neubeginn

Es war eine schöne Woche, meine Letzte, was den Abschied zusätzlich erschwerte. Viel Wertschätzung wurde mir von meinen Mitarbeitern zuteil als ich mich, in meinen letzten Tagen auf dem Areal hin und her bewegte um meine Arbeit so fertig wie möglich zu hinterlassen. Die Elektroniker haben mir zu ehren, an einem Nachmittag sogar eine kleine Kaffeezeremonie vorbereitet. Eine Ausgerüstete kleine Werkstatt, zwei Funktionstüchtige CNC-Maschinen, einen Ausbildungskurs und mehrere Ausbildner die die Maschinen bedienen und darauf ausbilden können, durfte ich zurücklassen.
Dies und viel mehr geht mir durch den Kopf, als das Flugzeug den rechten Flügel senkt und über dem Sambianischen Böden eine Schleife zieht um auf den Flughafen von Lusaka zu zusteutert, der wohl kaum grösser ist als Bern-Blep.
Nun bin ich wirklich in Afrika angelangt...
Was für ein spezieller Moment meine Freunde Vinj und Kathrin nach zwei einhalb Jahren wieder zu sehen. mit zwei kleinen, Halbafrikaner Kindern auf den Armen. Auf der linken Straßenseite fahrend geht es durch die Stadt, welche auf dem ebenen Land gebaut praktisch nur aus einstöckigen Häusern besteht.
Die JMEM Base auf welcher sie wohnen ist etwas ausserhalb, umgeben von Büschen und Bäumen.. eine kleine Oase.
kaum angekommen mache ich was ich am besten kann, und bin ganz im Element.... wie schön dass es Handwerker überall braucht..

Donnerstag, 24. Juni 2010

Diesmal war ich gefasst als das Gewitter losging und gehe, da es in meiner Werkstatt durch das ohrenbetäubende Brausen sowieso ungemütlich ist, hinaus und bleibe unter dem Vordach stehen. Mit meiner Kamera griffbereit mache ich ein paar Aufnahmen von dem Toben welches das Wasser sogar zwischen den Ziegeln des Vordaches hindurch drückt. Kurze Zeit später bin ich von ein paar Arbeiter von der Werkstatt neben an umgeben und gemeinsam starren wir auf die Wasserwand vor uns. Durch diesen nassen Vorhang lässt sich grade noch das nächste Gebäude ausmachen, von welchem ein Wasserfall hinunter sprudelt. Wie gewohnt ist es nach etwa zehn Minuten vorbei und ich begebe mich zurück in meine Werkstatt um am Computer einige dinge zu erledigen.... einen Blick auf den Bildschirm genügt um dieses Vorhaben abzubrechen. Das Bild vor mir ist nicht wie ich es zurückgelassen hab. Verzerrt und in Regenbogenfarben gehüllt zeigt sich mir das Resultat eines Bildschirmes der gerade seine erste Schwimmlektion hinter sich hat... nun.. ich sehe gerade noch genug um das Ding herunterzufahren und zu hoffen das es nach einer Trockenen nacht wieder zu Verstand kommt. 

Es rieselt nur noch fein als ich mich über den Platz zum Bürogebäude begebe und das Geräusch vom Bach, der sich in dem tiefen Wassergraben gebildet hatte, übertönt nun das plätschern des Regens. 
Im Gang vor den Büros wurde bereits das Wasser, welches vom Dach herein tropfte, weg gefegt, als mir der Gedanke wie ein Blitz durch den Kopf fährt.... wie sieht es in meine Büro aus??... neben den Arbeitstischen der Konstrukteure hat es kleine Wasser Laken. Meine Unbehagen steigt... in meinem Büro hat es keine... ausser eine die sich, wie könnte es anders sein, direkt auf meinem Macbook breit gemacht hat.... Ich stürme darauf zu... ziehe mir mein Pullover aus, da mir sonst nichts einfällt, und beginne mit dem Trocknen... worauf der typ am Arbeitstisch aufschaut und erst jetzt das Desaster erblicht..... nun für ihn ist so ein Unwetter kaum ein Grund zur Aufregung, und ich bin froh hat sich die Pfütze nur auf dem weissen Stück Plastik gebildet.


Dienstag, 22. Juni 2010

einfach gestrickt ist Menschlichkeit

hat man gerades will man krauses! hat man helle will man dunkle! hat
man viel, will man wenig! ist es kalt will man warm! ist man hier
will man fort! hat man sie, vergeht sie nicht! muss man es, mag man
nicht die pflicht!

Sonntag, 20. Juni 2010

heimische Fremde mit bekanntem Verlust

Schon am Tag zuvor als ich nach einer Verabredung im Stadtzentrum
über den löchrigen Asphalt geschlendert bin, lief mir der kleine
Salomon über den weg der bei uns in der Autowerkstatt arbeitet. Ein
sehr kleiner jedoch energischer und fröhlicher Mann Mitte dreissig
mit dem ich eine Zufriedene stunde im nächsten Café verbracht habe..
man hat ja Zeit... sie wohn hier. Heute, Sonntagmorgen früh, treffe
ich im Sammeltaxi eine Bekannten und als ich nun den Treffpunkt
erreiche und auf meine Kollegin wart, umarmt mich jemand von hinten.
Ich drehe mich im und habe meinen Freund vor mir mit dem ich in den
letzten Monaten wohl am meisten Arbeitsstunden teilte. In Hemd,
schwarzer Hose und Lederjacke statt Arbeitskittel. Es ist ja auch
Sonntag und er ist wie ich auf dem Weg zur Kirche, von denen es hier
ja wimmelt.
Im Urwald einer fünf bis sechs Millionen Stadt seinen Bekannten über
den Weg zu laufen gibt einem doch ein heimisches Gefühl und um so
schwerer ist der Gedanke daran, dass mich nur noch zehn Tage von
meinem Weiterflug trennen... Loslassen heisst es bald.... die
Kehrseite des Reisens... immer das los- und zurücklassen... doch
vorerst heisst es noch zu geniessen. Die letzte Arbeitswoche, die
Freunde, der Kaffe die Atmosphäre... einfach geniessen... freuen will
ich mich daran!

Samstag, 19. Juni 2010

Tore zur Unterwelt

Beim Gehen auf den Strassen muss man immer auf der Hut sein. Zum
Beispiel die Hauptstraße die meinem Haus am nächsten liegt hat
gepflasterte Gehteige. Da wohl die City-development entschieden hat
der Strasse entlang Bäume zu pflanzen, wurde alle fünf Meter einer
dieser quadratischen Pflastersteine entfernt und darunter ein Loch
ausgehoben in das ein Fuss perfekt passt. Passen sollte jedoch ein
Junger Baum, doch da die Baumlieferung wohl knapp ausfiel oder das
ganze in Vergessenheit geraten ist, bleibt es beim Fuss. Horizontal
gleicht dieser Gehsteig, mit dem sich wiederholenden Muster von
Pflasterstein, Loch und dem anschliessenden Erdhügel, dem
zweidimensionalen Supermario Spiel auf dem guten alten Gameboy.
Nun Fussgrosse Löcher kann man ja noch verkraften. Die Idee der
Stadt, vor unbekannter Zeit, auf den Strassen die Senklöcher mit
Deckel aus Stahlguss zu versehen, war sozusagen ein Zustupf von
Rohmaterial in den Stahl Handel... den die Senklöcher kenne ich
wohl... von den Stahldeckel habe ich jedoch noch nie einen zu Gesicht
bekommen, um diese zu sehen kam ich zu spät... dafür bog ich gerade
rechtzeitig schlendernd um eine Strassenecke um gerade noch einen
jungen Mann ihm Boden verschwinden zu sehen... was soll nun das
sein?? ein Sturz?.. oder nimmt er eine Abkürzung auf die andere Seite
der Strasse?.. oder.. nein! hat er sein "zu Hause" dort unten?..
lange lässt er nicht auf sich warten und klettert geschickt mit einem
vollen Wasserkanister aus dem Schacht. Nun irgendwo muss ja zum
Autowaschen das Wasser herkommen, und dies ist sein Lebensunterhalt.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Von der Halbzeit an habe ich es gesehen und seit dieses runde Etwas
ungeschickt über die Torlinie rollte sind wir auch die welche
auffallen... nun auffallen... das taten wir bestimmt vom ersten
Moment an... denn wir Vier sind die einzigen weissen und ganz
bestimmt die einzigen Schweizer. Jetzt sind wir aber auch die
einzigen die Pfeifen, Johlen und singen... die auf nadeln sitzen
und.... einfach gesagt diejenigen die Stimmung machen während der
Rest in diesem Restaurant welche wohl alle Spanien helfen ruhig in
ihren Stühlen sitzen und auf das Bewegende flache Bild starren... und
so still sitzen sie auch nicht, denn es ist zu Komisch vier
"Farenschis" zu sehen welche auf eine unbekannte Sprache laut
Kommentiere, Singen und lachen, währen vom Rest kaum was zu hören ist
und das ist doch normalerweise gerade umgekehrt und so lacht manche
einer Kopfschüttelnd mit oder Amüsiert sich mit einem Grinsen an
diesem Anblick.... Es geht gegen ende zu und wir haben es sogar
hingebracht einige auf unsere Seite zu ziehen, die nun mit uns mit
Johlen... denn dass es einfacher ist mit den Siegern mit zu fiebern
ist ein Internationales Phänomen und das sind sie an diesem Aben....
Sieger!

Donnerstag, 10. Juni 2010

Hagel wie Popkorn

Von der Sonne geblendet trete ich, an diesem warmen Nachmittag, durch
die Türe des Bürogebäudes ins freie und lasse meinen Blick über den
grossen, betonierten Vorplatz schweifen. Zu meiner Rechten befindet
sich das Gebäude der Schreinere an das mehrere Frachtcontainer
gereiht sind, welche als Lagerräume dienen. Dem gegenüber, zu meiner
Linken, steht eine grosse Werkshalle, in welcher verschiedenste
Schweissarbeiten durchgeführt werden. Ein Donnern lässt mich ahnen
das diese sonnige Periode jäh zu ende gehen würde. Mein Blick nach
oben bestätigt dies. Links von mir türmt sich eine gewaltige, weisse
Gewitterwolke auf die von der Sonne beschienen an einen
überdimensionalen Blumenkohl erinnert. Hinter mir ist Der Himmel
stock finster. in wenigen Minuten wird es los gehen denke ich mir und
beschleunige meinen Schritt entlang eines Grabens, der genau für
solche Regenfälle ausgehoben wurde, Richtung meiner Werkstatt.
Ganz so schnell ging es nun doch nicht und noch bevor ein einziger
Regentropfen fällt sitze ich trocken vor meinem Computer, der direkt
neben der CNC-maschine steht.

Doch dann geht es los.... wie auf einen Schlag bin ich von einem
rasenden und ohrenbetäubenden Rauschen umgeben das jeglichen
Maschinenlärm und auch das Donnern des Gewitters übertönt... mehr
noch... Das Tosen des prasselnden Regens auf dem Wellblechdach
verschlingt einem schier die eignen Gedanken.
Plötzlich spüre ich zu meinem Schrecken Wassertropfen auf meinem Arm.
Nun habe ich schon gehört dass manchmal Wasser zwischen den Ziegeln
durchdrückt wenn der Regen bei einem Sturm horizontal auf das Dach
geblasen wird.
Da mein Dach jedoch aus grossen Wellblechen besteht ist dies
ausgeschlossen. Meine Augen wandern nach oben wo sich direkt über mir
des Rätsels Lösung präsentiert. Aus einem Loch zwischen Dach und
Raumdecke hüpfen Hagelkörner wie aus einer Popkornmaschine fröhlich
auf mich runter. Der Sturmwind ist so günstig dass diese nach einer
Zwischenlandung auf dem Nachbar Dach und dem durch fliegen der
genannten Öffnung nun auf mich hinab regnen.
Viel Zeit dieses Phänomen zu beobachten bleibt mir nicht, denn so
schnell es geht bringe ich alles was Papier ist in einer Schublade in
Sicherheit und hoffe dass nicht all zu viel Hagel auf dem Computer
liegen bleibt.....

Mittwoch, 9. Juni 2010

Flöhe

Ich habe zwar noch nie in meinem Leben einen gesehen. Jedoch den
Spuren nach, welche sie hinterlassen, müssen es Monster sein!!
Nun wie kommen die den in mein Bett? Die Kette ist nicht sehr
kompliziert . Meine Freunde arbeiten mit Strassenkindern, und ich
habe auch schon bei diesen Freunden übernachtet. Flöhe sind bei
Kindern... springen auf Freunde... von Freund zu Bett.... von Bett
zum nächsten Bett... von nächstem Bett auf mich... auf mir nach
Hause... Von mir in mein Bett, welches am anderen Ende der Stadt
schläft! Ginge es um Distanzrekorde wären meine Flöhe die Besten,
obwohl mir dies momentan ziemlich nebensächlich erscheint........ !!
da sind Flöhe in meinem Bett !!

Montag, 7. Juni 2010

Anbetung in Oromifa

Nun war es am Telefon wirklich nicht ganz einfach mit diesem mir bis
jetzt unbekannten Jungen mann zu kommunizieren, und ich bin mir nicht
ganz sicher, ob wir wirklich von dem selben Treffpunkt und der selben
Uhrzeit sprachen, denke ich mir als ich vor den Zwei
überdimensionalen Tauben stehen, die links und rechts vom Tor zum
Universität Areal auf zwei mannshohen Sockel stehen. Doch zu meinem
Erstaunen spricht mich bereits nach eine paar Minuten ein
sympathischer junger an und stellt sich mir mit einem mir ungewohnten
Namen vor. Von meinem Freund, der dieses Treffen organisiert hat,
weiss ich jedoch, dass es sich bei ihm um einen Angehörigen des
Volksstammes der Oromo handelt. Der Pastor also welcher ich in einem
Sammeltaxi kennen gelernt und seither mehrmals getroffen habe, hat
mich gefragt ob ich nicht an einem Sonntag bei der Zusammenkunft von
den Studenten ihrer gemeinde Predigen möchte, und so begebe ich mich
jetzt also zu deren Gebäude, das wir nicht weit der Universität auch
finden.

ich sehe mich in dem eher kleinen Raum um der nur mit Bänken und
Plastikstühlen ausgestattet ist auf denen sich gut 40 Studenten
niedergelassen haben. Zuvorderst im Raum steht ein kleines Rednerpult
dahinter jemand nun mit dem Gebet beginnt. Eine mir nicht nur
unverständliche sondern auch eher ungewohnte Sprache dringt zu meinen
Ohren, denn das Omorifa das er spricht unterscheidet sich im Klang
erheblich vom Amharisch das ich sonst zu Ohren bekomme.

Als der von dem ich abgeholt wurde zur Gitarre greift, erheben sich
alle und es wird gesungen. Das Gedudel auf der Gitarre passt nicht
ganz zu der Melodie die gesungen wird doch spielt dies auch gar keine
Rolle denn der Klang geht in dem Gesang total unter. Laut und kräftig
singen sie Lieder die mich durch ihre Harmonien eher an Arabische
Melodien erinnern als das was ich mir unter Afrikanisch vorstelle.
Dazu wird geklatscht und ein Junge direkt vor mir schlägt den
Rhythmus auf einer Trommel die ihm an einem Lederriemen um die
Schulter hängt. Es handelt sich um einen grossen leeren Farbkessel
über dessen beiden Enden ein Ziegenfell gespannt ist wo bei das eine
Tiefer klingt als das andere. Bei all den Stimmen die, wenn auch in
für mich geheimnisvoll klingenden Worten, meinen Gott anbeten, fühle
ich mich sehr wohl und ermutigt und es fällt mir sehr leicht in
meinen eigenen Worten mit zu singe. Ich erinnere mich an einen
Gottesdienst in Mexiko wo ich mich genau so wie hier, bei allem was
mich mit diesen Menschen unterscheidet, doch so strack verbunden
fühlte. Gehörne wir doch zum selben Gott und somit zur selben Familie.

Ich fühle mich wirklich gesegnet und überglücklich als ich mich nach
vorne begebe um das vorbereitete mit den anwesenden zu teile.. segnen
will ich sie.. genau so wie sie es mit mir taten...

Freitag, 4. Juni 2010

Das Haus das Irre macht!

In ein Land zu gehen ist eine Sache. Jedoch länger zu bleiben eine
andere. Da mein Visum am achten Juni abläuft muss ich dieses
verlängern. Bereits mein erster besuch im Immigrationsamt war die
Erfahrung wert, denn verlassen habe ich es mit kaum mehr
Informationen als zuvor und einem verwirrten Kopf.

Mit einem Mitarbeiter von SELAM mache ich mich heute Morgen auf den
weg Richtung Innenstadt. Alles habe ich bei mir, was ich zu brauchen
vermute, Pass und dessen Kopie, Einladungsbrief so wie Lizenz der
Organisation, das ausgefüllte Formular und zur Sicherheit ein paar
Passfotos. Nun schon ganz am Anfang war ich froh um meinen
Übersetzer, denn bevor der Prozess beginnen kann, müssen wir in einem
kleine Gebäude unsere Sachen vorweisen. Ein kahler Raum mit Stühlen.
An der einen Wand ein einzelner Schreibtisch mit einem Beamten der
kaum dreissig Jahre alt zu sein scheint. Dazu wimmelt es von Arabern,
Chinesen, Äthiopier und auch einigen Weissen. Einer logische
Reihenfolge, wer als nächstes an der vortreten darf, gibt es nicht.
Nach gut einer halben Stunde nimmt sich der Beamte auch unseren
Papieren an, um innerhalb 30 Sekunden, nach dem er sich über die
Vollständigkeit vergewissert hatte, uns mitzuteilen dass wir am
nachmittag um halb vier einen Termin hätten... nun schon das Wort
"Termin" klingt mit für diese Bürokratie schon zu viel versprechend.

Nach der Fahrt durch die ganze Stadt zurück nach Hause fragt mich
mein Begleiter ob es in Ordnung sei eine Stunde führ die Fahrt zum
Amt einzurechnen. Sicherheitshalber und zum Glück, wie ich später
feststelle, addiere ich zur Sicherheit eine halbe Stunde.

Einige Stunden später sind wir also wieder unterwegs. Wie wir zuvor
in Erfahrung gebracht haben, ist es für Ausländer nicht möglich das
Visum mit der Lokalen Währung zu bezahlen und so halten wir nach
einer Bank Ausschau wo man Dollar wechseln kann. nach der Dritten
Back, schliesslich und bereits in der Innenstadt wird uns mitgeteilt,
dass in der ganzen Stadt keine Dollars erhältlich sind. Bereits habe
ich von diesem Problem gehört bei dem, wenn der Ausgleich von Export
und Import nicht übereinstimmt, keine Dollars erhältlich sind. Es
sei schon vorgekommen dass es der Fabrik von Coca Cola aus dem selben
Grund nicht möglich war Flaschendeckel zu importieren, und so gab es
über einige Wochen kein Cola.... (während sich bestimmt der Pepsi
Lieferant die Hände rieb)

Gott sei dank für die extra halbe stunde, denn die einzige
Möglichkeit ist es wieder durch die ganze Stadt zu preschen um die 20
$ von meinem Chef zu borgen, der immer welche als Sicherheitsreserve
zur Verfügung hat.
.... und den ganzen weg wieder zurück..... halsbrecherisch, wie es
sich auf diesen Strassen gehört.

Nochmals in diesem Kahlen Raum werden wir, trotz Pünktlichkeit zum
warten aufgefordert. Als mein Blick durch die Runde wartender
Menschen geht fällt mir einen, auf einem Bein lahmer, Mann auf, der
seiner Hautfarbe nach entweder wie ich ein Ausländer ist oder aus dem
Süden des Landes stammt. Ersteres bestätigt sich als ich sehe wie er,
nach einigen Verständnisproblemen von dem Beamten unfreundlich
abgeschoben wird. Ich gehe also auf ihn zu und frage ihn ob er Hilfe
brauche. Ganz freudig jemand gefunden zu haben der wie er
Französisch spricht, beginnt der Nigerianer sogleich seinem Frust
über diese Bürokratie Luft zu lassen. Nun verstehe ich ihn in diesem
Punkt gut. Da es jedoch keinen Sinn ergibt sich aufzuregen fülle ich
ihm das Formular aus. Ob er nicht schrieben kann oder das Formular
nicht versteht... ich weiss es nicht.

Braucht mich auch nicht mehr zu kümmern, denn nun werden wir endlich
aufgefordert uns in ein anderes Gebäude zu begeben nur um eine
weitere Warteschlange anzutreffen. Mit gereiztem ton machen sich die
wartenden, hauptsächlich Ausländer wie ich, darauf aufmerksam wo wir
Neuankömmlinge uns einzugliedern hätten... das warten ging weiter.
Mein Zustand, der den ganzen tag relativ gelassen war, beginnt sich
anzuspannen denn langsam aber sicher läuft die Zeit auf Feierabend zu
und so wie ich dieses Land kenne, werden die nicht zimperlich sein
die Tore pünktlich zu schliessen und uns auf Morgen zu vertrösten.....

Endlich bin ich an der Reihe, und begebe mich in Raum 77. Meine
Papiere werden von einer kurzgehaltener, unhöflicher Frau
kontrolliert und mein Wunsch für 30 Tag Visaverlängerung
entgegengenommen. Nach dem sie ein paar für mich unleserliche
Hieroglyphen auf meine Papiere gekritzelt hatte werde ich zum Raum 87
geschickt. Auch dort stelle ich mich wieder in die Schlange während
ich die Chefin beobachte die hinter ihrem Pult thronend die Anfragen
genehmigt oder ablehnt.... "Genehmigt" heissen wohl die neuen Zeichen
auf dem Formular, denn ich darf mich wieder in Raum 77 begeben....
warten.... drängeln...... die angaben werden in einen Computer
getippt und mein Gesicht fotographisch festgehalten.... Raum 90....
als ich in der Hand eines jeden in der Schlange vor mir eine 20.-
Dollarnote entdecke keimt bei mir die Hoffnung auf, nun die letzten
Etappe erreicht zu haben... hier geht es plötzlich schnell. Mein pass
und die 20 Dollar werden mir aus den Händen gerissen und mit einem
Zettel ersetzt mit dem ich meinen Pass und das neue Visum abzuholen
hätte. auf der Rückseite steht in flüchtigen gekritzelten Worten "
Tomorrow, Room 90, 4pm"

Auf dem Rücksitz auf der fahrt nach Hause werfe ich meinen Kopf in
den Nacken und lache zur Belustigung meiner Begleiter laut auf.....
einen Ganzen tag investiert und nun halte ich nicht mal das
gewünschte Papier in den Händen sondern werde Morgen um diese Zeit
wieder antraben müssen..... Unglaublich... kichere ich vor mich
hin... einfach Unglaublich!!!

Sonntag, 23. Mai 2010

Die Realität vom Staubfilm verdeckt

Die Scheibe vor meinem Gesicht ist etwas getönt, leicht gebogen und
von aussen mit einem feinen Staubfilm bedeckt und auch sonnst
unterscheidet sie sich in keiner weise von einem anderen Autofenster.
Doch wirkten die Bilder, die ich auf der anderen Seite erblicke, wie
ein Film auf mich während sich meine Augen wie auf eine Leinwand
fixieren. Es ist nicht das gesehene, was mich so verwirrt, sonder wie
ich es sehe. Fast unwirklich und weit weg erscheinen mir die Händler,
die geschäftigen Menschen, die Lastesel, die Bettler und die
Blechhütten welche mir sonst so vertraut sind und jetzt an mir
vorbeiziehen. Der wagen ist Klimatisiert, gut gefedert und weder das
Geräusch des Motors noch der Lärm der Strasse dringen an meine Ohren.
Wie im Traum sitze ich da und Glotz durch die dünne Wand die meine
kleine Welt mit der Realität draussen trennt.

Mit ein paar Freunden haben ich einen, für unsere gewohnten
Fortbewegungsmittel geradezu luxuriösen, Land Cruser mit seinem
Fahrer gemietet, um den ca 100km von Addis entfernten Kratersee eines
Vulkans zu besuchen. So sehr wir den Komfort dieser Fahrt genossen...
und wie entspannend die Ruhe um uns war, umso krasser war der
Kontrast zu dem was wir Tag ein Tag aus hören, sehen, rieche und
fühlen... es war meine erste Begegnung, von westlichem Komfort in
direkter Konfrontation mit dem Alltag dieses Landes, und doch gibt es
mir einen Vorgeschmack auf die Gedanken die mir wohl bei meiner
Rückkehr in die Heimat begegnen werden.

Freitag, 21. Mai 2010

Menschenhändler, ihre Gegner und Mennoniten

Es war nur gut einen Tag den ich Jacques in Sodo sah, aber das genügt
wieder von neuem von seiner Art und seiner sich für die kleinen
Begebenheiten im Leben fasziniert zu sein. Er gibt kleinen Gingen
grossen Wert und hat offensichtlich eine Gabe wenn es darum geht den
richtigen Menschen, auf die merkwürdigste Weise, im richtigen Moment
über den Weg zu laufen. So sind die Begegnungen meist so "zufällig"
und scheinen doch so geplant, dass es keinen Zweifel gibt das Gott
seine Hand i spiel hat.... nun... so was wünsche ich mir auch denkt
es mir.

So bin ich kürzlich wie gewohnt mit dem Sammeltaxi unterwegs nach
Hause... ein geklemmt zwischen Menschen, Taschen und Hühner versuche
ich verkrampft ein paar, geschmacksverstärkte Scheine aus der
hinteren Hosentasche zu ziehen. Zum Vorschein kommt eine 5.- Brr
Note. Mittlerweile weiss ich genau dass jene Strecke 2.- Brr kostet
und bin sofort auf der Hut, als mir der Taxijunge nur eine Note als
Rückgeld hinstreckt... da mein Amharisch solchen Auseinandersetzungen
nicht gewachsen ist, bilde ich meine harschen Sätze aus Englisch
jedoch mit Amharischen Zahlen "Ai !!! its only ulet Brr, you give me
sust brr back" eine Frau um die mitte dreissig fällt uns ins Gespräch
und nach dem sie sich nach meinem Ziel erkundigt hatte, verteidigte
sie mich in ihrer Muttersprache bis ich meine 2.- Brr in den Händen
halte.... es kommt kaum vor dass mich jemand versucht im Taxi über
den Tisch zu ziehen.. als ich noch darüber nachdachte wann es wohl
das letzt mal passiert war, streckt mir die Frau ihre Visitenkarte
über meine linke Schulter, woraus sich ein Gespräch entwickelte. Sie
setzt sich mit ihrem eigenen Hilfswerk gegen Menschenhandel ein. Nach
ihren Schilderungen werden viele junge äthiopische Mädchen mit
Versprechungen als Kindermädchen arbeiten zu können gelockt, und
landen irgendwo in Arabien in einem Bordell. Mein Interesse war
geweckt. ist doch ein guter Freund von mir in dem selben Feld tätig.
Er setzt sich in Kanada gegen Menschenhandel ein und ich kann es kaum
erwarten die Zwei miteinander zu Verknüpfen..

ähnlich verhielt es sich in mit einem Mennoniten Pastor, der im Taxi
erbarmen hatte mit diesem "Farenchi" der sich zischen Stuhl und Wand
beinahe ins freie setzen musste. als ich ihn wie abgemacht ein paar
tage später zu einem Kaffe traf, hatten wir ein für uns beide sehr
ermutigendes Gespräch, wir beide einstimmten uns regelmäßig zu
treffen... er hat mich eingeladen an einem Sonntag bei ihrem
Gottesdienst mit den Studenten in meinem Alter zu predigen... bin ja
gespannt wie es bei Äthiopischen Mennoniten zu und her geht.. bis
jetzt habe ich nur Kanadische getroffen.

Montag, 17. Mai 2010

Bilanzhierunten

Sonne................................................ vielleicht
Regen............................................... ein bis drei
mal pro tag
Regen Stärke.................................. Bärenstark
Temperatur........................................ kühl
Hautfarbe............................................ immer noch weis
Soziale Stellung ................................ Fremder
Umgang mit Sozialer Stellung......... schon recht gut
Sprache................................................ Pickelhart
Motivation zum lernen ...................... hält sich in grenzen
Regenfeste Schuhe .......................... zerlegen sich in
Einzelteile

Donnerstag, 13. Mai 2010

befriedigendes Gefühl

Ich Schliesse die kleine Werkstatt mit der CNC-Maschine hinter mir
und gehe, an diesem kühlen Nachmittag, den überdachten Weg dem
bewölkten Himmle entgegen. Seit einigen Wochen habe ich das erste mal
das Gefühl an diesem Tag etwas erreicht zu haben. Seit drei Tagen bin
ich dabei eine junge Frau auf der Maschine auszubilden. Sie ist aus
einer Schlosserfamilie und nahm an einem der ersten
Ausbildungslehrgängen von Selam als Mechanikerin teil. Heute ist sie
Ausbildnerin und war wohl die einzige Person hier die die kleine CNC-
Maschine grob kannte. Sie begriff schnell und nach drei Tagen fräste
sie ihr erstes Werkstück, mit quadratischen so wie runden Formen,
Radien, Facetten, runden und eckigen Taschen plus einem Bohrbild.
Nächste Woche wird ihr neues Wissen auf die Probe gestellt, dann wird
sie nämlich, unter meiner Aufsicht einen zweiten Ausbildner im
gelernten schulen.

Mittwoch, 12. Mai 2010

Sandsturm in der Regenzeit

Hungrig lege ich das am Abend vorher erstanden Brot auf den Tisch,
bevor ich mich im Kühlschrank nach Butter und Marmelade umschaue. Es
ist ein Weissbrot in Form eines großen Kuchenstückes das aus kleinen
Teigkugeln geformt an einen Dreikönigsbrot erinnert. Praktisch! denke
ich mir als ich, das Brot kaum angefasst, bereits eine Kugel in der
Hand halte.
Die Butter wird nach meiner Vorliebe in eine dünne Scheibe
geschnitten und mit einer Streichbewegung fahre ich damit über das
hellbraune Gebäck, worauf jenes, zu meinem Schrecken, zwischen meinen
Fingern zerfällt. Zurück bleibt ein Haufen Krümel auf dem Tisch und
ein paniertes Stück Butter an meinem Messer. Nach zwei weiteren
gescheiterten Versuchen bleibt mir nichts anderes übrig als, um
wenigsten einen Teil meines akuten Hungers zu stillen, einer dieser
Krümelhaufen direkt vom Tisch zu inhalieren, und die Butter mit etwas
Marmelade dem Sandsturm nachzusenden.

Dienstag, 11. Mai 2010

Schlau bis zum Ende

Es ist bereits eine Stunde dunkel, als ich mich, beim vierarmigen
Platz, müde auf die hinterste Bank eines Sammeltaxis plumpsen lasse.
Zu meinem erstaunen ist es einen halben Meter Länger als die
üblichen, und so wurde eine Sitzreihe mehr hineingeschweisst. Von
meinem Platz aus sehe nicht bis zu Fahrer, und so ist es mir nicht
möglich zu erkenne ob es dasselbe Taxi ist, das wir heute Nachmittag
bereits benutzt haben. Wäre auch sehr unwahrscheinlich, doch beim der
nächsten überfüllten Kreuzung würde ich es hören. Hat doch der Fahrer
heute Nachmittag, um ein anderes Auto aus dem Weg zu hupen, auf
Knopfdruck ein Signal ertönen lassen, wie wir es Zuhause nur vom
Feuerwehrauto kennen. Das wäre ja schon komisch genug, als ich aber
einen Blick auf den gerade eben benutzten Schalter warf, erkannte ich
dass dieser ursprünglich für die Scheibenwaschanlage vorgesehen
war.... nun wenn diese nicht funktioniert wieso nicht die Taste
umfunktionieren.

Weder jene noch eine andere Hupe ist auf dem Weg zu hören und wir
kommen erstaunlich schnell voran. Erstens hat es weniger Verkehr wie
während dem Tag und zweitens sehen die Taxis ihre Landsleute bei
nacht kaum am Straßenrand stehen.
Einmal muss ich umsteigen und die letzte Strecke unter die Räder zu
nehmen. Diese etwa acht Minuten verbringe ich mit meinem Gesäss auf
einer Sitzkante, dem linken Arm um eine lehne gewickelt und der
kleinen Plastiktüte mit dem eben gerade gekauften Brot und Yoghurt
wischen meinen Füssen verstaut, die noch nichts vom kommenden
Abenteuer ahnen.

Nun ist mein Zuhause nicht am besten zugänglich vom Ort wo ich aus
dem Taxi springe, doch rein streckenmässig am nächsten. Erst sind es
die Tropfen in meinem Gesicht, danach die sich spiegelnden
Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos, die mich auf die kommenden
Schwierigkeiten aufmerksam machen: Regen! daran habe ich nicht
gedacht, sonst hätte ich bestimmt den etwas längeren dafür geteerten
Weg gewählt. Die "Strasse" die als Weg zu meinem Ziel vor mir liegt
ist durch den Regen eine mehrbessere Schlammspur geworden. Noch vor
drei Tagen hatte ich hier schmunzelnd einen Lastwagen fotografiert
der wegen seinen Tief eingesunkenen Rädern keinen wank mehr machte
und jetzt stand ich vor der selben Herausforderung. Nun das krieg man
doch hin.
Schnell habe ich meine kleine Taschenlampe an meinem Schlüsselbund
gezückt und gehe auf die dunkle Spur zu. Plaudernd kommen mir ein
paar, in weisse Tücher gewickelte Frauen entgegen auf ihrem Pfad
betrete ich die gut 6 Meter breite Dreckspur. Geht doch ganz gut,
solange ich meinen Fuss dort hinsetze wo sich das Licht meiner Lampe
nicht spiegelt.

Als ich hinter mir schritte vernehme, fühle ich mich beim Gehen noch
sicherer. Ein Einheimischer der mir folgt, meine Spur nimmt, das ist
doch ein gutes Zeichen. Stolz gehe ich, jetzt in meiner neuen
Position als "Pfandfinder" voran. Plötzlich schimmert es nur noch um
mich herum, und ich finde mich in mitten kleiner Pfützen wieder. Mein
bis jetzt stiller Gefährte murmelt ein paar unverständliche Worte,
nimmt ein paar grosse Sprünge zu meiner Linken, die mir viel zu
Feucht tönen, und trottet ohne licht meiner Taschenlampe davon. Ihm
folgen? nein! ich weiss doch noch von heute morgen dass der Pfad der
am Trockensten war sich zu meiner Rechten befindet. Nach einigem
suchen finde ich ihn und setze meinen Marsch erleichtert fort.
Plötzlich haben meine leichten, atmungsaktiven Turnschuhe keinen halt
mehr und ich gleite links weg. Meine Plastiktüte schwingt mir über
den Kopf... ein schritt zum ausgleichen... gefuchtelt mit der rechten
Hand... mit meinem anderen Fuss verzweifelt nach einer ebenen nicht
zu rutschigen Fläche suchend.
Das war knapp! Nach ein paar weiteren Schritten und spektakulären
Rutschpartien, mit denen ich wohl einem Eiskunstläufer Konkurrenz
gemacht hätte, erreiche ich den Zaun des SELAM Areals. Dies ist noch
nicht das ende, denn der Eingang liegt auf der gegenüberliegenden
Seite was noch etwa 300m Schlammschlacht bedeutet.

Nun kommt wider die schlaue Seite in mir auf. Was wenn ich hier über
den Zaun ins Areal eindringe? Dann hätte ich ziemlich bald einen
Festen Grund unter den Füssen. Ich würde mir einfach mit der
Taschenlampe ins Gesicht zünden, wenn ich an einen Nachtwächter
geraten sollte der würde mich erkennen und bestimmt die Finger von
seiner Kalaschnikov lassen. Gemacht getan. Der Stacheldrahtzaun ist
nur etwa 1,6 m hoch, doch als ich meinen ersten Fuss anhebe ist
dieser durch all den Schlamm fast ein Kilo schwerer. Rechter Fuss
hoch, Absprung! Elegant schwinge ich mich über den Zaun, meine
Plastiktüte durch die Luft pfeifend.
Der klang von aufspritzendem Wasser allarmiert mich, und die Kälte um
meine Füsse bestätigen meine Befürchtungen. im Dunkeln habe ich den
Wassergraben nicht gesehen, in dem ich mich jetzt wieder finde.
"Jetzt käme es nicht mehr drauf an ob ich hunderte von
Schlammstrassen zu durchqueren hätte" denke ich mir, als ich tropfend
meine letzten Meter auf festem Grund zurück lege. Aber immerhin, ich
bin Zuhause.

Dienstag, 4. Mai 2010

weil 3 Uhr 9 und 6 Uhr 12 ist, der 13 Monatslohn nicht gross ausfällt und der Käfer 8 Jahre zu früh kommt.

3 Uhr nachts, also 2 stunden nach Sonnenuntergang, war es als wir endlich, nach 9 stündiger Fahrt,  in Addis Ababa einfuhren. Ursprünglich wollten wir Soddo um 4 Uhr verlassen. Bis jedoch alles Gepäck auf das Auto geladen und die letzten dinge erledigt waren, wurde es Mittag und so fuhren wir erst um ca. 6 Uhr los. Mittag assen wir auf unserem zwischen halt am späten nachmittag um ca. 10 Uhr und dort habe ich ihn wohl aufgelesen, den Käfer, dies Mistvieh... um die Verwirrung etwas zu intensivieren, beginnt der Tag für die Äthiopier um 6 Uhr morgens. Macht auch sinn, denn ohne elektrischen Strom ist der Tag so lange wie sich die Sonne halten kann. Mittagessen ist somit um 6 Uhr mittags und um 12 Uhr beginnt, mit dem Sonnenuntergang, die Nacht. logisch! Wo sie jedoch die Acht Jahre vergessen haben das weiss ich nun wirklich nicht, denn hier zählen sie erst das Jahr 2002 nach Christus... nun besser als 2002 vor Christus, obwohl das ziemlich Prophetisch wäre. Dem sei aber noch nicht genug, denn zu all dem haben sie 13 Monate wobei der eine nur ein Paar tage lang ist.

Zurück zum Käfer. Hat mir ja ein schönes Wochenende beschert. Nichts ahnend sass ich mit ein paar anderen Schweizer Teilzeit-Äthiopiern bei einer köstlichen Rösti mit Bratwürsten und Spiegelei, die wir uns zu Gemüte führten, um dem Heimatland alle ehre zu bereiten, als es begann... am nächsten Tag kam die halbe Rösti den Selben weg , den ich sie verstaute, wieder ans Tageslicht. Die andere Hälfte wurde in Flüssiger form abgeführt, was mich zu einem ziemlich leeren und kraftlosen Behälter machte... T.I.A...... aber auch diese Erfahrung gehört wohl dazu
Mittlerweile bin ich nicht mehr leer nur immer noch etwas schwach. Aber das kommt bestimmt bald wieder, denn auch die Arbeitswoche wird von einem Nationalfeiertag in der Mitte halbiert und ist somit etwas kürzer.



Dienstag, 27. April 2010

lasst uns alle spielen!!

"tschiger Jellem!!!!" "tschiger Jellem!!!!" rufe ich den vier Streithaenen zu, die am Rand des Volleyballfeldes stehen und sich wild gestikulierend zu ueberzeugen versuchen, dass der ball die linie beruert hatte... oder eben nicht.... Linie? das Feld ist eine Mischung aus roter, festgetretener Erde und hohem Grass... die Linie ist also rein imaginaer.

Mittlerweilen toent es auch von anderen Mitspielern "tschiger Jellem" was so viel heisst wie... "spielt keine Rolle"
Also wieter gehts im Spiel in dem ich, verglichen mit Fussball, ganz ordentlich mitzuhalten weis.
Man spielt drei gegen drei, obwhol sich zwei Jungs mehr um das Spielfeld tummeln. In meiner Spielerischen Freitagabend Laune schlage ich sofort vor, vier gegen vier zu spielen, was sehr bestimmt und diesmal einstimmig abgeleht wird. Mit grossen ueberzeugnedwirkenden Augen erklaert mir der eine "Einer muss Jury sein... wir koennen nicht spielen ohne Jury"
!!

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Freitag, 23. April 2010

now.. I.. modifie..

Der Riemen sei gerissen, sagt mir der Unterhaltungsmechaniker des Spitales als wir in die Waescherei kommen. Vor mir stehen zwei grosse Waschetrockner und zwei Waschmaschinen. Laufen tut keine, weil nun halt der Strom wieder mal ausgefallen ist. Ein Langer duerer Aethiopier streckt mir einen neuen Uebertragungsriemen entgegen den sie aus dem Ausland haben kommen lassen. Darauf zu schliessen hat diese Maschnine wohl etwa 1-2 Monate nicht mehr glaufen was der Waeschereiangestellte bestaetigt.

Es geht also an die Arbeit. Die haelfte der Abdekungen wurden von einem vorangehenden Unterhaltungs"murksi" bereits enfehrt, der zusaetzlich wohl mit einem Hammer auf die Stahlbleche Enfluss genommen hat, was dem ganzen Gebilde eine leichte Schieflage verpasst, aber das soll noch schlimmer werden.
Der Riemen ist bereits als Ring geliefert worden und muss dadurch von vorne ueber die Trocknertrommel geschoben warden was fuer uns heisst: Demontage der ganzen seiten Wand. Jetzt sieht die arme Maschine wirklich aus als waere sie einseitig gelaemt.

Nach einigen verstaendigungs problemen, vielen schweisstropfen und etw 30-40 Schrauben ist dies gescheafft nur um zu entdecken dass der Riemen um etwa 30mm zu kurz ist.

Jetzt beginnt mein Eifer erst recht an zu bluehen, denn Improvisieren ist angesagt oder wie es hier so schoen heisst: "to modifie"

Mit dem Aelteren Herr der wohl die begabetesten Finger unseres kleinen Teams besitzt, nehme ich den Weg zur Werkstatt unter die Fuesse. Waerend wir uns an den verschiedenen Spitalgebaeuden vorbei schlaengeln erklaert er mir dass auch er meine E-mail Adresse brauche.
Nach 15 minuten sind wir wieder auf dem Rueckweg mit einer Holzplatte die ich zugeschnitten und gebohrt hatte um damit den ganzen Antriebsmotor etwas anzuheben. Es hat auch genug Erklaerung und Geduld meinerseits gebraucht diese Idee durchzusetzen, die sich als die am weitaus einfachste heraustellte.

Nun.. die Maschine laeuft wieder… und bereits werde ich gefragt ob ich auch Roendgenmaschinen flicken koenne.. nun… man kann sie sich ja mal anschauen.

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Donnerstag, 22. April 2010

"wakelig".. das mag ich nicht

In einem seperaten kleinen Gebeude kurz hinter dem Eingang zum Spitalareal finde ich die Augenklinik. Eingangs- und Wartebereich dahinter zwei abgedunkelte Untersuchungszimmer eine kleine Werkstatt wo Brillenglaeser geschliffen werden und zuletzt das Buro des Aztes, ein etwa fuenfzig jaehriger Amerikaner der sich mir als Harry vorstellt.
In sienem Team sind drei junge Aethiopier in meinem alter denen er das vermessen und anpassen von Brillen beigebracht hat.

Das Buro wird also zu meiner Werkstatt. Spaltlampen werden demontiert, Gruntblatten und Stromadapter neu platziert und verkablet. Bei den beweglichen teilen werden Spiel optimiert, neu geoelt und natuerlich wird nebenbei alles geputzt. Denn hier ist die Erde rot, dementsprechend der Staub.

Am vierten Tag hier in Soddo sind die Obtikeinhiten so weit ueberholt und "wakeln" tut nichts mehr.

Kaum habe ich meine Werkzeuge zusammen geraeumt, drueckt mir Harry ein anderes Geraet in die Haende das mein Gutachten braeuche… doch dafuer habe ich nur einen Halben Tag zeit, denn am Nachmittag muss ich wie versprochen mit dem Servicemechaniker einen Waeschetrockner reparieren… ich glaube die kommen langsam auf den geschmack…

Heute Abend wird Jacques eintreffen, denn sein Gebaeck ist nun endlich angekommen... das heisst.. morgen gehts wohl wieder in die Augenklinik

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Dienstag, 20. April 2010

"Modified" sagt der Taxifahrer als ich amuesiert auf seinen Sitzgurt zeige. Seit 2 oder 3 monaten gibt es 109 (nicht mehr und nicht weniger) neue Verkehrsreglen. Eine dieser wichtigen Abkommen zischen Mensch und Polizist besagt, dass sich der Fahrer anzugurten hat.
Ein kurzer Blick zu miener Rechten and die Fahrzeuginnenwand laesst mich zweifeln ob hier ueberhaupt je eine Gurte befestig war. Auf fahrerseite ist "Vorbildlich" eine solche befestigt worden.
Eine 6-kannt schraube drueck einen Stoffriemen and das Carrosserieblech. Auf des Fahrers Schoss liegt eine gorsse Rucksackschnalle aus Ferblasstem Kunztstoff, mit der sich der Fahrer unbetruebt festschnallen kann...... Modified!!

Nach dieser Gemuetlichen fahrt durch das noch relativ leere Addis and diesem Sonntagmorgen treffe ich also auf meinen Bekannten in der Herberge wo er mit anderen "Faretnschiis" (weissen) beim Fruehstueck sitzt. Es grenzt an ein wunder dass er ueberhaupt aus Europa heraus kam. Jedoch sein Koffer mit den Optikgeraeten, welche ich montieren sollte sind irgendwo zwischen Europa und Afrika...

dass heisst.. ich fahre mit dem Transport nach Soddo... Er bleibt in Addis wo er jeden Tag dem Flughafen einen Besuch abstatten wird....
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Freitag, 16. April 2010

Auf zu neuen Horizonten

Ja auch in dieser Riesen wilden Stadt kann es einem etwas
verleiden... Heute Abend trifft ein Freund unserer Familie in Addis
ein und gemeinsam werden wir am Sonntag morgen früh ab Richtung Sodo
aufbrechen. eine Stadt im Süden Äthiopiens. Jacques importiertet was
er in Europa an Medizinischen Geräten auch finden kann und bringt sie
auf Sodo in ein Spital. Er hat mich gebeten mit ihm zu fahren, um
mich bei der Installation einiger Geräte nützlich zu machen.
ich freue mich sehr auf diese Abwechslung!

Heute Nachmittag geht's es noch auf den Mercato... einer der Grössten
offenen Marktplätze ganz Afrikas... geh mich mal wieder im Märten
üben :-)

Mittwoch, 14. April 2010

Der lange weg ins Stadtzentrum

Ich verlasse das Tor unseres Compounds und gehe der ungeteerten
Strasse entlang, an der kleinen Selam Klinik vorbei biege rechts ab
und schlendere Richtung Hauptstraße. In der linken hinteren
Hosentasche habe ich die 1.- Brr Noten fürs Taxi, rechts die 10er,
Portemonnaie, Schlüssel, Buch und Schreibzeug in meiner "murse" (man-
purse).
An der Hauptstraße halte ich Ausschau nach einem Sammeltaxi. Das sind
kleine Toyota Buse, oben bis zur Hälfte weiss unten blau. Hinten
wurde eine Sitzreihe mehr hineingeschweisst und so hat es Platz für
11 (sitzende) Passagiere plus den Fahrer, für die Beine hat man
keinen. Bei Stossverkehr bringt man bis zu 25 Leute rein oder auch
ganz andere Sachen, wie Hühner, Schafe. (ich sah schon Taxi mit 5-7
Schafe flach aufs Dach gehzurrt).

Neben dem Fahrer hat es noch einen zweiten Typen als Besatzung.
Dieser steht an der Schiebetür hat den Oberkörper zum Fenster
hinausgestreckt und ruft etwa all 2 Sekunden die Endstation aus, in
meinem Falle "Mecananja"!!!..... "Mecananja"!!!.....
"Mecananja"!!!..... "Mecananja"!!!..... "Mecananja"!!!.....
Man winkt ihm also (was noch lange nicht heisst dass er auch das
Gefühl verspürt für dich halten zu wollen) und drückt sich hinein.

Eingeklemmt zwischen anderen Fahrgästen versuche ich aus meiner
linken hintern Hosentasche zwei 1.- Brr Noten zuziehen, so viel
kostet die fahrt ca. 16 Rappen. Zu doof habe ich heute vergessen die
zwei Noten vor dem einsteigen neben meinem Knöchel in die Schuhe zu
schieben, denn in dieser Embryohaltung in der ich mich befinde ist
das wohl der mit den Händen am besten zugänglichste Ort.
Endlich habe ich die zwei verknitterten Papierscheine von meinem
hintern befreit und kann meine Fahrkosten begleichen. Das Geld hat
hier einen eigenartigen Geruch, eine Mischung aus Luft, Staub,
Schweiss und verschiedensten Gewürzen..... es riecht Äthiopisch.

Mit Vorteil gibt man immer zu erst die hässlichsten Scheine.. dass
machen auch die Kellner so, in der Hoffnung dass der Gast das
Rückgeld angewidert als "Tip" auf dem Tisch liegen lässt.... "sollte
ich in der Schweiz mal versuchen" denke ich vor mich hin starrend,
als ich, aus meinen Träumereinen aufschreckend feststelle, dass ich
hier aussteigen muss.

"Uaradsch Alle"!!! ist das Zauberwort, was so viel heißt wie "jemand
will hier abgeladen werden" und sofort, sofern das der Verkehr
zulässt, schlängelt sich das Taxi zum Straßenrand.

Jetzt geht die suche wieder los nach einem Taxi aus dem mein nächstes
Ziel, als Schlachtruf ertönt. "Arat kilo" ist diesmal der Laut auf
den ich horche.... "Vier Arme" oder eben "den vierarmigen Platz"...
Es kann zwischen einer Minute bis zu einer Viertelstunde dauern bis
ich "Anschluss" finde, falls so was in diesem Land überhaupt
existiert.... aber ich mache mich jetzt besser auf die Suche....

Montag, 12. April 2010

Schweizer treffen im Ausland... nein dank!!! jedenfalls war das
meine Reaktion gewesen wann auch immer ich im Ausland war... hier ist
jedoch alles anders.. wie gut tut es in seiner Sprache zu sprechen,
mit Leuten die, in dieser Kultur, genau so abnormal sind wie du
selbst. Sich wieder mal Normal fühlen und mal nicht auffallen... Oder
eben nur als Gruppe auffallen...

Freitag, 9. April 2010

müde vom Bad in der Menge

So muss es wohl sein wenn man eine Berühmtheit ist... da kann man nirgends hin schauen, gehen oder sich auch nur in Gedanken hin bewegen, und der Rummel folgt einem... man wird erkannt, angesprochen, jeder will mit dir Kontakt aufnehmen und schlussendlich deine e-mail Adresse.... mann!! ich hätte wohl schnell ein paar zehn tausend e-mails wenn ich beginnen würde diese meine Adresse zu verteilen....

das macht müüüüüde









Andreas zum Brunnen
c/o
Selam Children's Village
P.O. Box 8075
Addis Ababa, Ethiopia





Mittwoch, 7. April 2010

am morgen hoch, am abend runter

8:45 Uhr schlendre ich los, nordwärts.... immer der Steigung nach,
denn Addis ist an einen Hügel gebaut so ist Norden hoch und Süden
runter... es geht also hoch.. über die grosse Strasse, ein paar
hundert Meter dieser entlang und dann rechts und wieder hoch. Diese
Strasse ist nicht geteert, wie die meisten hier und gefüllt von regem
Fussverkehr, den kleinen Läden die bereits geöffnet haben und den
hunderten von Schulkinder mit ihren Schuluniformen. je nach schule
sind sie blau mit weissem Hemd oder weinroter Pullover mit grüner
Hose manchmal sieht man sogar solche mit grüner Hose und knall gelbem
Pulli. Je nach Ziel bilden sich auf der Strasse ganze Wandergruppen.

ich überquere jetzt die obere grosse Strasse, gehe dieser wieder ein
paar hundert Meter entlang, diesmal in Gegenrichtung der ersten, um
mich diesmal nach links wieder gegen die Steigung zudrehen. Die vor
mir liegende Seitenstrasse ist diesmal geteert aber auch nur weil sie
zum SELAM Ausbildungszentrum führt, und sie auch von dort finanziert
wurde. Jetzt geht es noch etwas steiler Berg hoch, auch hier viele
mich anstarrende Menschen, Bettler, Frauen die ihre Tomaten und
Zwiebeln auf ihren Tüchern ausbreiten um zu verkaufen.
Kurz nicht ganz bei der Sache werde ich fast von Esel angerempelt,
der fast hüpfend seine Holzlast den Berg herunter trägt.

Jetzt macht die Strasse eine Rechtskurve und geht flach weiter, wobei
sich zu meiner Linken ein Feld öffnet und sich eine grosse Orthodoxe
Kirche ins Blickfeld schiebt. von hier kommen auch die morgendlichen
nachmittags- und nacht- Gesänge.
Vor mir ist ist jetzt das weisse Tor des SELAM Ausbildungszentrum zu
sehen, wo die Wächter bereitstehen dem nächsten anbrausenden Auto das
Tor zu öffnen. Nach gut einer halben Stunde bin ich also an meinem
Morgendlichen Ziel. Mit gehen ist jedoch nicht Schluss, auf dem
Grossen Areal summieren sich die Distanzen schnell.

Dienstag, 6. April 2010

Menschen.. Schafe.. Hühner.... Kinder.. Autos.. Hühner... Menschen...
Grashalme... schrei: "Weisser!!" ... Lacher... Hühner... !! Das gibt
ein Osterfest!

nun sind die Festlichkeiten vorbei, der Alltag auf den Strassen genau
so geschäftig wie normal, die Hühner weg... das Gras das während der
Kaffeezeremonie auf den Küchenboden lag ist verbrannt, und wo am
Freitag noch die Schafhändler mit ihren Kunden um den preis
märteten.. liegen Stapel von Schaffellen, die nach dem Festtags-
schmaus den Fellhändlern, gegen ein Depot, zurückgebracht werden...
das ist fast wie bei Flaschenpfand!

Donnerstag, 1. April 2010

Ostern steht vor der Türe... das heisst hier werden fast ohne Unterbruch Gebetsrufe über die Dächer hinweg geworfen. Nein nicht vom Minaretten... von Ortodoxen Kirchen. Doch wohl auch von Moscheen, aber da hört man den unterschied nicht... zu ähnlich ist der Singende Klang von Amharisch und der von Arabisch.
Am Freitag Abend gehe ich zum ersten mal in einen  Gottesdienst der  Vineyard Addis. der ist ganz in Amharisch, werde also kein Wort verstehen... aber der Heilige Geist ist ja nicht an Sprache gebunden... juppiii :-D












Dienstag, 30. März 2010

Erfolg tut gut

Ja ein Durchbruch auf der Arbeit... das ist schön vor allem wenn man
über eine Woche gepröbelt hat und mit dem Hersteller in Europa regen
e-mail Kontakt pflegte... (was bei 2 Malis pro tag schon ne gute
Leistung ist... und einem immerhin 2 nutzlose pro Tag versuche
verspricht)

Tja.. never the less.. es funktioniert, ich kann Daten vom PC (ein
fortschrittlicher Pentium 3 mit 128MB RAM) auf die Maschine laden und
umgekehrt... toll :-) wäre es doch viel schneller gegangen wenn ich
den Fehler nicht so weit weg gesucht hätte, aber ja... man weis ja
wie es geht... viele Wege führen nach Rom, nehmen wir doch den
längsten und Steinigsten.. schliesslich sind wir in Afrika und da
liegt sowieso noch das Mittelmeer dazwischen.....

die nächste reise ist schon angetreten! :-)

Montag, 29. März 2010

kein Strom!!

Was macht man wenn man wann man an mit Maschine oder Computer arbeiten sollte und der Strom weg ist?... besser noch, zu wenig Treibstoff für die Generatoren vorhanden ist?...... nichts.... gar nichts.... 
und so gut der Äthiopier das im griff hat... ich kann es nicht.... deshalb sitze ich jetzt hier und Schriebe etwas für die Heimat, was jedoch erst auf dem Internet erscheinen wird, wenn der Strom wieder da ist, denn bekanntlich läuft auch ein Modem mit Strom, auch mein Mac jedoch was jedoch erst in 3h 50min zum Problem werden sollte. Dann würde mir nur noch die Variante Brief...... 

oh ich höre was.... ich sehe was...... das licht meines ladegesätes ist Grün...... Strom ist da.....   
mal sehen ob wie weitreichend die Versorgung ist... kommt der Strom nämlich von unseren Generatoren, heisst das noch lange nicht, dass auch der Internet provider mit der wertvollen Schlüsselenergie versorgt ist :-)









Donnerstag, 25. März 2010

Wecker? was ist das?

Seit meiner Ankunft habe ich nicht einmal den Wecker gestellt. Nun ist das nahe-liegend, weil ich gar keinen besitze... aber es funktioniert. Die Sonne scheint mir um ca. 6 Uhr früh ins Gesicht und kitzelt mich wach. Da sie pünktlich um sieben Uhr abends ihr Angesicht wieder hinter der Erdkugel verbirgt, macht einem das frühe aufwachen kaum etwas aus.
Nach einem einfachen Frühstück, an der Sonne vor dem Haus, geht's Richtung Arbeit. Markus, der Leiter der Organisation fährt mit seinem 4x4 vom Unteren Areal wo sich Kinderheim und Schule befinden zum 2 km entfernten Ausbildung und Produktions Areal. Das ist eine grosse Sache. verschiedenste Werkstätte wo geschweisst, gesägt, gespahnt, gezimmert und gegartnet wird.
Hier habe ich ein Büroplatz mit internet (Geschwindigkeit etwa so wie bei und im Jahr 2000 mit regelmässigen Unterbrüchen).

pünktlich um viertel vor fünf strömen die Arbeiter aus dem Tor, wo die Wächter alle Hände voll zu tun haben jeden zu kontrollieren dass auch keiner Werkzeuge mit laufen lässt.

Bevor das Tageslicht zu ende geht, hat man noch gut zwei Stunden Zeit um auf einem kleinen Spaziergang sie nötigen dinge zu kaufen. dies kann man an jeder Straßenecke und ein "Bunna" (Kaffee) bekommt man auch überall.








Dienstag, 23. März 2010

umgezogen

Jetzt hat die Woche wieder begonnen einen Tag später als normal. am
Sonntag hat und die traurige Nachricht erreicht dass der Gründer des
Kinderheims im alter von 77 gestorben ist und so wurde in seinem
ehemaligen haus ein nach Äthiopischer Tradition für 3 tage ein "Ort
der Trauer" errichtet. Da dieses haus normalerweise mein haus ist
wurde ich für eine Woche umquartiert.

Sonntag, 21. März 2010

Kaffee

das trinkte ich morgens, mittags, abends nachts. schwarz mit zucker.... und es gibt ihn in den restaurants nur, wenn auch der strom vorhanden ist...

Freitag, 19. März 2010

und sie schauen

Was geht den Menschen durch den Kopf wenn sie einem anstarren?

Donnerstag, 18. März 2010

Auslagen

Reeeegen!!!!!! und zwar so das in 5 minuten die Strasse zum Bach wird. genau so schnell ist es aber auch vorbei.

1 Falsche Cola -.27
1 Mittagessen -.95
Avatar DVD (selbst gebrannt) 2.30
100g Brief, versand international -.40

Mittwoch, 17. März 2010

Unter Wellblechdach

Knister knister... fast wie Regen... wenn das Wellblechdach sich unter der Sonneneinstrahlung streckt und beugt....

Dienstag, 16. März 2010

on African Soil

angekommen: gut
reise 15h
temperatuern an der Sonne 20 im schatten.. kühl

Zum wohnen habe ich ein Haus für mich... Besuch willkommen ;-)
Werde mich diesen Nachmittag hinter die erste CNC Maschine machen die nicht laufen will..... hoffe es brauch keine Ersatzteile.....

Lieferfristen 1-6 Monate.. oder gar nicht

Sonntag, 14. März 2010

minus einen Tag

  • Koffergewicht: 19.2
  • Papierkram erledigt
  • Kaffees 2
  • vorbereitungen für
    Familien kaffee und kuchen im Gange

Samstag, 13. März 2010

minus zwei tage

- schlafmenge: 6 h
- körbergewicht: 64
- anzahl kaffees: 1
- momentanes
koffergewicht: 19.6
- wetter gut
- erwartungen gross